Praeludio - Die Klavierstimmerei

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Verstimmung

Warum verstimmt sich ein Klavier?

Das ist eine gute Frage. Denn bei genauer Betrachtung des Innenlebens sieht man, dass die Saitenspannung von einer Platte aus Gusseisen gehalten wird. Und Gusseisen verändert sich nicht. Gusseisen kann höchstens brechen bzw. einen Riss bekommen. Warum also verstimmt sich ein Klavier?

Die Töne werden im Klavier erzeugt, indem Sie am Ende der Taste eine so genannte Hammermechanik bedienen. Der Hammer schlägt die Saiten an. Durch einen entsprechend häufigen sowie starken Anschlag können Sie die Saitenspannung und damit die Stimmung regelrecht wegschlagen. Aus diesem Grund - nämlich aufgrund der intensiven Nutzung - lassen Musikhochschulen alle 14 Tage die Klavier stimmen. Ja, tatsächlich sind diese Klaviere alle 14 Tage verstimmt. Und in einem Konzert kann es durchaus geschehen, dass sich der Konzertflügel bei einer entsprechend dynamischen Interpretation schon nach einer Konzerthälfte zu verstimmen beginnt.

Doch auch wenn Sie Ihr Klavier gar nicht spielen, wird es sich verstimmen. Der Grund dafür liegt in der Konstruktion. Eine Beschreibung der genauen Zusammenhänge finde Sie auf der Seite verstimmt.html.

Kräfte-Management beim Klavierstimmen

Kann ein Klavier kaputt gehen, wenn man es längere Zeit nicht stimmt?

Zu dieser Frage kann ich mir eine ganze Reihe an Variationen vorstellen:

  • Wird ein Klavier unstimmbar, wenn man es längere Zeit nicht stimmt?
  • Was geht kaputt, wenn man ein Klavier längere Zeit nicht stimmt?
  • Nach wie langer Zeit des Nicht-Stimmens wird ein Klavier unstimmbar?

Diese Frage hat mir einmal ein Kunde gestellt. Ich war so erstaunt darüber, dass ich gar nicht unmittelbar antworten konnte. Daher zuerst einmal die Antwort: Nein, ein Klavier geht nicht kaputt, nur weil man es nicht regelmäßig stimmt!

Wenn ich über die Frage und deren Entstehung nachdenke, dann verstehe ich schon die Kollegen, die diese Behauptung kreiert haben. Denn grundsätzlich ist das Klavierstimmen schwierig. Man ist nämlich im Normalfall einfach nicht gewohnt, extrem präzise zu hören. Der Klavierstimmers muss die richtigen Schwebungen überhaupt erst einmal hören und diese dann auch in dem Gemisch aus Grundton, Obertönen und möglichen Nebenschwebungen garniert mit den Geräuschen des Alltags richtig zuordnen können. Dann muss er über die Saitenspannung die Töne präzise einstellen. Die gesamte Arbeit wird erleichtert, wenn es aufgrund kurzer Zeiträume zwischen den Stimmungen zu vergleichsweise geringen Korrekturen kommt. Wenn man aber längere Zeit mit dem Stimmen wartet, dann kommt es beim Stimmen zu einer größeren Veränderung im internen Kräfteverhältnis der Zug- und Druckkräfte im Wechselspiel zwischen Saiten und Klangkörper. Das heißt, bei dem Versuch größere Tonhöhenunterschiede harmonisch anzugleichen verstimmt sich ein Klavier unter Umständen schon wieder beim Stimmen. Das Stimmen nach einer längeren Pause erfordert ein ganz fachspezifisches Change-Management, also das kontrollierte Beeinflussen der sich verändernden Kräfte. Diese Aufgabe können nur die Stimmer in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen realisieren, die einmal unter industriellen Bedingungen hinreichend lange trainieren konnten. Diese Stimmer bleiben aber mit ihrem Können in der Regel dann auch in der Industrie, da sie dort mit immer der gleichen Marke und den immer gleichen Modellen Routinen entwickeln können, die die Belastung in Form der gleich bleibend hohen Aufmerksamkeit über ein bis zwei Stunden für eine Klavierstimmung deutlich reduzieren. Alle anderen Stimmer, die nicht unter diesen Bedingungen arbeiten, lernen, üben und trainieren konnten, benötigen mindestens zwei Termine, um das Problem zu lösen. Und das ist in der Regel der Normalfall. Um ein Problem zu vermeiden, dessen Lösung man nicht beherrscht, erfindet man diese Behauptung, dass ein Klavier kaputt gehen könne, wenn man es länger nicht stimmt. Gleichzeitig kann man damit verbunden auch den Umsatz pro Kunde steigern. Und nun wird auch klar, dass es

  1. keinen Grund gibt, dieses Problem-Vermeidungs-Verhalten zu ändern, und
  2. diese Strategie sich aufgrund der Gewinn-Maximierung als scheinbar allgemeine Regel leicht durchsetzen konnte.

Jährlich Klavierstimmen

In welchen zeitlichen Abständen sollte man ein Klavier stimmen lassen?

Die allgemeine Aussage lautet: Alle Jahre wieder! Diese Aussage lässt sich anschaulich erklären mit den Zusammenhängen der Resonanzbodenwölbung und den jahreszeitlichen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Da die Luft mit dem Holz im Wettbewerb um die mitgebrachte Luft steht, ändert sich die Holzfeuchtigkeit und über die Resonanzbodenwölbung die Saitenspannung. Die Zusammenhänge sehen Sie noch einmal kurz und bündig auf der Seite verstimmt.html.

Aber von der allgemeinen Aussage gibt es starke Abweichungen:

  • Wie bereits oben erwähnt, lassen Musikhochschulen alle 14 Tage ihre Klaviere und Flügel stimmen. Der Grund ist hohe Intensität der Nutzung.
  • Dass die Notwendigkeit zum erneuten Stimmen noch schneller erreicht sein kann, habe ich an der gleichen Stelle ebenso bereits angeführt, nämlich im Klavierkonzert.
  • Aber es gibt auch eine Vielzahl an Fällen, bei denen ein Klavier die Stimmung länger als ein Jahr hält.
  • Es gibt sogar Extremfälle, bei denen man nach Zeiträumen von 4 und 5 Jahren kaum eine Verstimmung feststellen kann.

Und da Praeludio® kein Problem damit hat, ein längere Zeit unbenutztes und somit nicht gestimmtes Klavier innerhalb nur eines Termins die Vor- und Endstimmung anstelle des sonst üblichen Aufschlags für die Mehrfachstimmung auch noch zum Festpreis durchzuführen, vertraue ich dem Gehör meiner Kunden. Ausdrücklich ermuntere ich meine Kunden, so lange zu warten, bis sie tatsächlich eine Verstimmung hören. Dann lohnt sich die Stimmung, denn dann hören Sie garantiert den Unterschied zwischen vorher und nachher.

Luftfeuchtigkeit arbeitet am Holz des Klangkörpers

Zu welcher Jahreszeit sollte ich mein Klavier stimmen lassen, damit es die Stimmung besser hält?

Zum einen ist festzuhalten, dass es hierzu keine mir bekannten Untersuchungen gibt. Vielmehr ist es wie so oft mit den Klaviergeschichten, dass sich durch die Wiederholung von Behauptungen über einen längeren Zeitraum eine allgemeine Meinung gebildet hat. Diese nimmt häufig die Heizperiode als Bezugspunkt. Aber die Heizperiode hat ja ihrerseits verschiedene Orientierungsmöglichkeiten, so dass man am besten

  • nicht in der Heizperiode oder
  • gerade in der Heizperiode und hier eben gleich am Anfang oder auch kurz vor dem Ende bzw. im Interesse der Umsatzoptimierung
  • vor und nach der Heizperiode

sein Klavier stimmen lässt. Tatsächlich ist es so, dass Klaviere sehr unterschiedlich reagieren. Und da es wie soeben festgestellt Instrumente gibt, die in der Stimmhaltung sehr unterschiedlich sind, kann ein häufigerer Stimm-Rhythmus im Einzelfall durchaus angebracht sein.

Doch meiner Ansicht nach ist der beste Zeitpunkt im Sommer. Denn im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb der Wohnungen identisch, so dass es zu keinen zusätzlichen Luftfeuchtigkeitsschwankungen kommt.

Dass jedoch ganz konkret im Herbst und Winter ein erhöhter Bedarf nach einer guten KlavierSTIMMUNG besteht, erklärt sich aus der Funktion, die die Musik für uns hat. Im Sommer laden wir uns in der Sonne mit Streicheleinheiten für die Seele auf. Doch im Herbst und gerade vor Weihnachten sinkt die Zahl an Sonnenstunden und die Kraft der wärmenden Sonnenstrahlen lässt nach, so dass in uns wetterbedingt das Defizit an guter Stimmung zunimmt. Daher bekommt nun die Musik eine größere Bedeutung. Wenn nun aber mein Klavier verstimmt ist, dann bekommt meine Seele keine Streicheleinheiten sondern Kratzspuren von der Verstimmung!

Kammerton

Was ist der Kammerton?

Ist der Kammerton eine Norm? Nein. Zwar hat man im Zuge der Industrienorm 1939 auch den Kammerton auf 440 Hertz normiert. Doch weicht man schon seit langem in vielen Bereichen davon deutlich ab:

  • In Orchesterkonzerten ist der Kammerton zum Beispiel mindestens 442 Herzt meistens aber schon deutlich höher.
  • Blockflötenhersteller treffen die 440hz mit einem Spielraum von mehr als 10 Hertz meist nur sehr ungenau.
  • Die meisten Klavierstimmer sprechen das Thema einfach nicht an, lassen das Klavier dann auf Tonhöhe oder nehmen eine selbst gewählte Norm wie z.B. 442 Hertz.

Eine Norm ist wichtig für eine Maschine als Orientierungspunkt. Daher muss die Norm von der Maschine auch exakt erfüllt werden. Bei uns Menschen handelt es sich beim Kammerton konkret um eine Absprache hinsichtlich einer gemeinsamen Tonhöhe, falls wir mit anderen Instrumenten zusammen musizieren. Daraus kann man sofort schließen, dass man hinsichtlich der Wahl der Tonhöhe frei ist, wenn man alleine musiziert. Die gewählte Tonhöhe könnte sich an dem Ziel orientieren, mit dem man musiziert. Wenn ich also musiziere, um mich darüber zu harmonisieren, dann wirkt sich eine tiefere Tonhöhe auf mich entspannend aus. Eine höhere Tonhöhe fördert dagegen die Anspannung, die ich in der Regel abbauen will. Damit greift die Wahl der Tonhöhe unmittelbar in unsere Lebensqualität ein. Die basiert wiederum auf unserer Gesundheit. Jetzt denken Sie vermutlich:

Also bitte, was hat denn nun der Kammerton mit der Gesundheit zu tun?

Mehr als wir glauben. Denn eine dauerhaft erhöhte Anspannung steigert die Rate unseres Ruhepulses. Doch wir wissen von Ausdauersportarten, dass diese den Ruhepuls senken können, und dass sich ein niedriger Ruhepuls positiv auf uns auswirkt, da wir uns nach einer Belastung schneller erholen und insgesamt belastbarer sind. Tatsache ist, dass der Ruhepuls in den vergangenen Jahren im statischen Mittel stark angestiegen ist. Das wundert einen nicht wirklich, wenn man sich die Entwicklung der Welt in den vergangenen Jahren ansieht. Dank der Globalisierung sitzen wir nun alle einem so großen Boot, das offensichtlich niemand mehr so richtig zu steuern vermag. Der damit verbundene hohe Grad der Unsicherheit (Ursache) steigert die Rate unseres Herzschlags (Wirkung).

An diese Einsicht schließt sich die Frage an, ob ich denn gezwungen bin, durch den Wald zu joggen, um über eine solche oder andere Ausdauersportart meinen Ruhepuls zu senken. Man könnte aber auch fragen, was es denn in unserer Welt für Treiber gibt, die dafür verantwortlich sind, dass

  • eine immer höhere Geschwindigkeit z.B. im Straßenverkehr,
  • die zunehmende Informationsdichte,
  • die Dauerbelastung,
  • immer mehr Hektik,
  • zu Hause dann vor dem Fernseher kürzere Filmszenen und somit häufigere Schnitte,
  • ...
  • und eben auch ein höherer Kammerton

zu einem Ansteigen unseres Ruhepulses führen. Wenn ich diese Treiber identifiziert habe, dann ist es doch wesentlich ökonomischer, wenn ich zuerst versuche, diese Faktoren zu kontrollieren und sie in ihrem negativen Einfluss zu reduzieren.

Hörbeispiele

Machen Sie doch einfach einen Selbsttest. Gehen Sie auf die Seite mit den Hörbeispielen und dort gleich zum ersten Punkt, nämlich dem Vergleich unterschiedlicher Grundtonhöhen. Dort hören Sie jeweils eine Lage aus 7 Oktaven beim tiefsten Ton A2 beginnend in verschiedenen Tonhöhen, also z.B. auf 448 Hertz, 440 Hertz, 430 Hertz, 420 Hertz, 400 Hertz. Sie können beim Hören förmlich in sich spüren, wie bei einem höheren Kammerton Ihre innere Anspannung steigt, und wie Sie sich ganz automatisch mit einem tieferen Kammerton entspannen. So einfach wie die Zusammenhänge für Sie und Ihre innere Anspannung sind, so wichtig ist das Thema für Sie, denn es geht um die Verarbeitung genau genommen von Dauer-Stress und somit um Ihre Gesundheit.

Die Stimmung mit Hertz

Kann man jedes Klavier auf 440 Hertz stimmen?

Nein, man kann nicht jedes Klavier auf 440 Hertz stimmen. Der Grund ist die Tatsache, dass man 440 Hertz als Richtlinie erst 1939 auf einer internationalen Konferenz in London eingeführt hat. Das Klavier ist jedoch ein Produkt mit einer hohen Lebensdauer. Und da man früher noch um maximale Qualität bemüht war, gibt es sehr viele Klaviere, die vor 1939 gebaut worden sind. Um 1900 war eine Tonhöhe von 430 bis 435 Hertz üblich. Noch früher, nämlich zur Zeit von Johann Sebastian Bach lag der Kammerton in Deutschland bei 415 Hertz. Sie sehen also, dass der Kammerton eine eigene Geschichte hat, die zeigt, dass der Kammerton nichts Absolutes ist.

Anmerkung: In dem Zusammenhang kann man feststellen, dass es kein absolutes Gehör geben kann, wenn es aufgrund des Fehlens eines absoluten Kammertons insgesamt keine absoluten Tonhöhen gibt, die man dann wie behauptet absolut hören kann.

Dementsprechend sollte man auch mit dem Kammerton umgehen. Also ihn nicht als einen Fixpunkt behandeln, sondern den Kammerton entsprechend der eigenen Ziele angepasst einsetzen. Das heißt, wenn ich musiziere, um mich dabei zu harmonisieren, dann erleichtert ein tieferer Kammerton das Erreichen dieses Ziels. Wenn ich jedoch mit anderen Instrumenten gemeinsam musizieren will, dann muss man zum einen die Flexibilität der Tonhöhen der anderen Instrumente abfragen, um sich dann auf einen gemeinsamen Kammerton zu einigen, wie es ursprünglich auch die Funktion des Kammertons war.

Interessant ist nun, dass der Kammerton in seiner Höhe inzwischen schon wieder steigt. Das wissen selbstverständlich die davon betroffenen Musiker, aber zum Beispiel kaum ein Konzertbesucher. Was soll also dieser immer höhere Kammerton? Was ist die Ursache, was steht hinter diesem Trend?

Ursachen-Forschung

Was treibt den Kammerton immer höher?

Johann Sebastian Bach leitete bereits den Niedergang der Violine als führendes Melodieinstrument ein. Er war der erste Komponist, der Violinkonzerte umschrieb - für das Cembalo und somit für ein Clavier, wie man zu seiner Zeit alle Keyboards bzw. Tasteninstrumente nannte. Dieser Trend des Verlustes an Einfluss in der Musik setzte sich fort. Letztlich wurde aus dem Orchester ein Klanginstrument, also ein Werkzeug, das zuerst durch die Vorgaben des Komponisten und später in der Aufführung vom Dirigenten gesteuert, Klangwelten entstehen lässt.

Wenn man jemanden seinen ursprünglichen Einfluss, seine ursprüngliche Macht entzieht, dann versucht derjenige, das verlorene Terrain zu kompensieren. So entstand der Wettbewerb zwischen Streichern und Bläsern innerhalb der Orchester. Sie sind erstaunt und fragen: Wettbewerb? Innerhalb des Orchesters? Aber im Orchester geht es doch um Harmonie, um Zusammenarbeit, um das gemeinsame Erreichen von Zielen! Das stimmt schon. Trotzdem entstand innerhalb des Orchesters zwischen Streichern und Bläsern ein Wettbewerb, nämlich der Wettbewerb um das kostbare Gut der Aufmerksamkeit der Konzertbesucher. Wer also besser gehört und wahrgenommen wird, der steigt in der Gunst der Zuhörer. Um dies zu erreichen, verwendeten die Streicher den Trick, ihre Geigen etwas höher zu stimmen. Somit waren sie besser wahrnehmbar. Das betrifft ein Phänomen der Psychoakustik, dass wir nämlich höhere Töne leichter hören können. Die Natur hat die bessere stimmliche Wahrnehmbarkeit übrigens den Frauen in Form der im statischen Mittel zu den Männern vergleichsweise höheren Stimmlagen verliehen.

Doch nach wie vor geht es im Orchester letztendlich um das Gemeinsame. Also mussten die Bläser die höhere Tonhöhen ihrerseits durch die so genannte Intonation anpassen. Doch das kostet den Bläser wie auch den Sänger mehr Energie. Daher baut man für die Bläser inzwischen Instrumente für einen höheren Kammerton.

Somit hat der Trend zum steigenden Kammerton einen konkreten wirtschaftlichen Aspekt. Denn so einfach kann man neue Instrumente verkaufen, wenn nämlich die alten Musikinstrumente die höhere Tonhöhe eines steigenden Kammertons nicht verkraften. Also z.B. bei älteren Klavieren steigt das Risiko, dass Saiten reißen können.

Darüber hinaus kann man als Ursache für diesen Trend das psychologische Phänomen der Eitelkeit ermitteln. Die Eitelkeit ist somit eine wesentliche Ursache für das Entstehen des Trends des steigenden Kammertons. Nicht um die Musik in den Status einer Religion zu erheben, sondern um diese Eigenschaft besser einordnen zu können, finde ich den Hinweis bei Wikipedia interessant, dass die Eitelkeit in der christlichen und hier vor allem in der katholischen Theologie den Hauptsünden zugerechnet worden ist.

Die Ursache wäre also ermittelt. Auf dieser Grundlage fällt es einem leichter, mit Forderungen nach 440 Hertz, 442 Hertz oder 445 Hertz entsprechend umzugehen. Die einfache Frage nach dem Warum führt entweder zu keinen oder überraschenden Antworten. Letzthin wurde ich gebeten, ein Spinett auf 445 Hertz zu stimmen. Auf meine Frage nach dem Warum bekam ich als Antwort, dass es für ein Konzert in einer Kirche benötigt wird, in der die Orgel auf 445 Hertz gestimmt ist. 445 Hertz? In einer Kirche, also an einem Ort, an dem sich aktuell wie in den meisten traditionellen Bereichen unserer Gesellschaft immer mehr ältere Menschen treffen, die aber gar nicht mehr so gut die hohen Frequenzen hören und noch weniger die hohen Töne singen können? (Artikel über das Altern der Stimme im PDF-Format von Prof. Dr. med. Wolfgang Angerstein - unter anderem mit interessanten Hinweisen auf die Veränderung des Kammertons der Stimme von Frauen und Männern im Verlauf des Lebens auf Seite 5. Leider müssen Sie nach dem Artikel selbst recherchieren, da der Link geändert wurde.)